2.2  Märkte und Austauschbeziehungen

b) Ausgewählte Erscheinungsformen von Märkten

Für die Austauschbeziehungen zwischen Unternehmen und der relevanten Umwelt haben folgende Erscheinungsformen von Märkten eine besondere Bedeutung: 

Nr. Kriterium Erscheinungsform Anmerkungen
1 Tauschgegenstand Gütermärkte,
Faktormärkte
Gütermärkte: Angebot, Nachfrage zu Sachgütern, Dienstleistungen u. a.,
Faktormärkte: Angebot, Nachfrage zu Produktionsfaktoren wie Arbeit, Boden, Kapital, Information.
2 Art der getauschten Güter bzw. Bezug Unternehmen - Markt Beschaffungsmärkte (Material, Waren),

Investitionsgütermärkte,

Immobilienmärkte,

Dienstleistungsmärkte,

Arbeitsmarkt,

Absatzmärkte,

Finanzmärkte,

Informationsmärkte
Beschaffungsmärkte: Märkte, auf denen benötigte Prozessvoraussetzungen (Rohstoffe, Waren u. a.) angeboten und nachgefragt werden,
Investitionsgütermärkte: Angebot und Nachfrage zu
langlebigen Produktionsgüter (Maschinen, Fahrzeuge u. a.),
Immobilienmärkte: Angebot und Nachfrage zu Grundstücken, Gebäuden u.a.,
Arbeitsmarkt: Angebot und Nachfrage zu Arbeitsleistungen (Personal), 
Absatzmärkte: Märkte, auf denen die Unternehmen ihre erstellten Güter zum Kauf anbieten und von anderen Unternehmen, privaten Haushalten, dem Staat und von ausländischen Kunden nachgefragt werden,
Finanzmärkte: Angebot und Nachfrage zu Finanzanlagen (Kapitalmarkt) bzw. zu liquiden Mitteln (Geldmarkt),
Informationsmärkte: Angebot und Nachfrage zu Informationen als zweckbestimmtes Wissen (wie Know-how zu Produkten, Technologien, Vertriebskanälen und dgl.).
3 Kräfteverhältnis zwischen Anbietern und Nachfragern Verkäufermarkt,

Käufermarkt
Verkäufermarkt: Die Nachfrage übertrifft das Angebot,

Käufermarkt: Das Angebot übertrifft die Nachfrage.
4 Marktzutritts-möglichkeiten offene Märkte,
beschränkte Märkte,
geschlossene Märkte
offene Märkte: Freier Marktzutritt für Anbieter und Nachfrager,
beschränkte Märkte: Ein Marktzutritt ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (z. B. Konzessionen),
geschlossene Märkte: Nur für bestimmte Anbieter bzw. Nachfrager zugänglich (z. B. Staat als Nachfrager von Rüstungsgütern).
5 Realität des Marktes physische Märkte,
elektronische Märkte
physische Märkte: Reale (Güter-, Faktor-) Märkte,
elektronische Märkte: Nur über Internet zugängliche Märkte (E-Commerce, E-Business).
6 Begrenzung des Marktes lokale Märkte.
regionale Märkte,
nationale Märkte,
globale Märkte
lokale Märkte: Märkte in einer Stadt bzw. in ländlichen Gebieten,
regionale Märkte: Märkte, die auf Regionen begrenzt sind und regionale Besonderheiten hervorheben,
nationale Markte: Diese Märkte sind im Wesentlichen auf das Staatsgebiet eines Landes begrenzt,
globale Märkte: Anbieter und Nachfrager treten weltweit miteinander in Austauschbeziehungen. Diese Beziehungen werden durch keine nationalen oder sonstigen Einschränkungen begrenzt.
7 Zollgegebenheiten Binnenmarkt,
Außenmärkte
Binnenmarkt: Innerhalb eines Binnenmarktes gibt es keine Zollgrenzen. Besonders wichtig: Europäischer Binnenmarkt,
Außenmärkte: Marktzutritt wird durch Zölle beeinflusst. Damit können protektionistische Maßnahmen für Importe bzw. Exporte verbunden sein.
8 Anzahl der Marktteilnehmer Monopolmärkte,
Oligopolmärkte,
Polypolmärkte
Monopolmärkte: Nur ein Anbieter bzw. ein Nachfrager,.
Oligopolmärkte: Wenige Anbieter bzw. Nachfrager.
Polypolmärkte: Viele Anbieter und Nachfrager.