2. Umweltbereiche des Unternehmens
2.2 Märkte und Austauschbeziehungen [BWL 221]
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b) Ausgewählte Erscheinungsformen von Märkten
Für die Austauschbeziehungen zwischen Unternehmen und der relevanten Umwelt haben folgende Erscheinungsformen von Märkten eine besondere Bedeutung:
Nr. | Kriterium | Erscheinungsform | Anmerkungen |
1 | Tauschgegenstand | Gütermärkte, Faktormärkte |
Gütermärkte: Angebot, Nachfrage zu Sachgütern, Dienstleistungen u. a., Faktormärkte: Angebot, Nachfrage zu Produktionsfaktoren wie Arbeit, Boden, Kapital, Information. |
2 | Art der getauschten Güter bzw. Bezug Unternehmen - Markt | Beschaffungsmärkte (Material, Waren), Investitionsgütermärkte, Immobilienmärkte, Dienstleistungsmärkte, Arbeitsmarkt, Absatzmärkte, Finanzmärkte, Informationsmärkte |
Beschaffungsmärkte: Märkte, auf denen benötigte Prozessvoraussetzungen (Rohstoffe, Waren u. a.) angeboten und nachgefragt werden, Investitionsgütermärkte: Angebot und Nachfrage zu langlebigen Produktionsgüter (Maschinen, Fahrzeuge u. a.), Immobilienmärkte: Angebot und Nachfrage zu Grundstücken, Gebäuden u.a., Arbeitsmarkt: Angebot und Nachfrage zu Arbeitsleistungen (Personal), Absatzmärkte: Märkte, auf denen die Unternehmen ihre erstellten Güter zum Kauf anbieten und von anderen Unternehmen, privaten Haushalten, dem Staat und von ausländischen Kunden nachgefragt werden, Finanzmärkte: Angebot und Nachfrage zu Finanzanlagen (Kapitalmarkt) bzw. zu liquiden Mitteln (Geldmarkt), Informationsmärkte: Angebot und Nachfrage zu Informationen als zweckbestimmtes Wissen (wie Know-how zu Produkten, Technologien, Vertriebskanälen und dgl.). |
3 | Kräfteverhältnis zwischen Anbietern und Nachfragern | Verkäufermarkt, Käufermarkt |
Verkäufermarkt: Die Nachfrage übertrifft das Angebot, Käufermarkt: Das Angebot übertrifft die Nachfrage. |
4 | Marktzutritts-möglichkeiten | offene Märkte, beschränkte Märkte, geschlossene Märkte |
offene Märkte: Freier Marktzutritt für Anbieter und Nachfrager, beschränkte Märkte: Ein Marktzutritt ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (z. B. Konzessionen), geschlossene Märkte: Nur für bestimmte Anbieter bzw. Nachfrager zugänglich (z. B. Staat als Nachfrager von Rüstungsgütern). |
5 | Realität des Marktes | physische Märkte, elektronische Märkte |
physische Märkte: Reale (Güter-, Faktor-) Märkte, elektronische Märkte: Nur über Internet zugängliche Märkte (E-Commerce, E-Business). |
6 | Begrenzung des Marktes | lokale Märkte. regionale Märkte, nationale Märkte, globale Märkte |
lokale Märkte: Märkte in einer Stadt bzw. in ländlichen Gebieten, regionale Märkte: Märkte, die auf Regionen begrenzt sind und regionale Besonderheiten hervorheben, nationale Markte: Diese Märkte sind im Wesentlichen auf das Staatsgebiet eines Landes begrenzt, globale Märkte: Anbieter und Nachfrager treten weltweit miteinander in Austauschbeziehungen. Diese Beziehungen werden durch keine nationalen oder sonstigen Einschränkungen begrenzt. |
7 | Zollgegebenheiten | Binnenmarkt, Außenmärkte |
Binnenmarkt: Innerhalb eines Binnenmarktes gibt es keine Zollgrenzen. Besonders wichtig: Europäischer Binnenmarkt, Außenmärkte: Marktzutritt wird durch Zölle beeinflusst. Damit können protektionistische Maßnahmen für Importe bzw. Exporte verbunden sein. |
8 | Anzahl der Marktteilnehmer | Monopolmärkte, Oligopolmärkte, Polypolmärkte |
Monopolmärkte: Nur ein Anbieter bzw. ein Nachfrager,. Oligopolmärkte: Wenige Anbieter bzw. Nachfrager. Polypolmärkte: Viele Anbieter und Nachfrager. |