4.1  Betriebswirtschaft

d) Neue Anforderungen: E-Commerce, E-Business, Digitalisierung der Wirtschaft

Die Ausgestaltung und die Nutzung von elektronischen Märkten revolutioniert nicht nur das Vorgehen im Marketing, sondern führt über das E-Commerce und E-Business auch zu grundlegenden Veränderungen in der Abwicklung komplexer Geschäftsprozesse in den arbeitsteiligen Wirtschaftskreisläufen, im Zahlungsverkehr, im Finanzmanagement und in anderen Bereichen der Unternehmenstätigkeit.

Immer deutlicher wird in diesem Zusammenhang, das Information – als zweckbestimmtes Wissen – zum Leistungsfaktor Nr. 1 wird:
Betriebswirtschaft wird zum professionell gesteuerten Informations- und Wissensmanagement!

Damit sind grundlegende Veränderungen im System und in den Methoden der Betriebswirtschaft in Richtung eines computer- und internet-integrierten Wirtschaftens im Rahmen mehr oder weniger großer Unternehmensnetzwerke verbunden, worin auch die Informationsbeziehungen zu den öffentlichen Verwaltungen, zu Banken u. a. eingeschlossen sind.

Unter Electronic Commerce ist die umfassende digitale Abwicklung von Geschäftsprozessen zwischen Einrichtungen (Unternehmen, Betriebe, Verwaltungen) und deren Geschäftspartnern über das Internet zu verstehen.
In diese Geschäftsprozesse können weitere, auf der Internet-Technologie basierende Informations- und Kommunikationssysteme eingebunden sein.
Geschäftspartner sind dabei vor allem Lieferanten, Kunden, Kreditinstitute, Online-Dienstleister, Behörden u. a.
Electronic Commerce beinhaltet vor allem

  - Angebot und Kauf von Waren und Dienstleistungen über Internet,
  - digitale Bezahlung von Gütern,
  - direkte Übermittlung digitaler Güter zum Nutzer bzw. Käufer u. a.

Technische Plattform, Schaufenster und Point of Sale des E-Commerce ist das Internet.
Darüber hinaus bilden die Systeme des Online-Banking sowie die schon lange genutzten Systeme des Electronic Data Interchange (EDI) eine wichtige Basis des E-Commerce.

Unter Electronic-Business ist die informationstechnologische und inhaltliche Integration der externen Online-Aktivitäten eines Unternehmens, vor allem im Rahmen des E-Commerce, mit den internen Geschäftsprozessen und Geschäftsabläufen, vor allem im Bereich Produktentwicklung, Beschaffung (E-Procurement), Buchhaltung, Zahlungsverkehr, Vertrieb u. a. zu verstehen (siehe Bild 4.04).
Wesentliche Grundlagen des E-Business sind

  • das Vorhandensein eines leistungsfähigen Intranets,
  • die Sicherung stabiler kommunikativer Verbindungen zu den Partnern über den Elektronischen Datenaustausch (EDI,
  • die intensive Nutzung des Online-Bankings und
  • die Verbindung zu den Intranets anderer Partner über ein Extranet..

                           

Bild 4.04: E-Business (Prinzipschema)
Bild 4.04: E-Business (Prinzipschema)

Seit geraumer Zeit werden die Entwicklungen bei zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" diskutiert.
Zweifellos eröffnen sich durch den umfassenden und vernetzten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik, von künstlicher Intelligenz und Robotik neue Möglichkeiten zur Verkürzung von Produktionszyklen, zur Steigerung der Produktivität, zu Vernetzung verschiedenster Lebens- und Arbeitsbereiche u. a. m.
Dies führt zur revolutionierenden Veränderung der traditionellen Geschäfts- und Arbeitswelt und damit auch zu neuen Anforderungen an die Ausgestaltung der Betriebswirtschaft der Unternehmen.